Die ewige Niederlage

 

italia

 

Wir können kein Italien – so eine ausgemachte Fußballexpertin zu mir vor vier Jahren. Auch ich war als Kenner und Verehrer des italienischen Fußballs sehr skeptisch. Manche Mannschaften liegen einem einfach nicht. Ich selbst hatte aber am 28. Juni 2012 Zahnschmerzen, so dass das Spiel ein wenig an mir vorbei lief. Den individuellen Fehler der Deutschen, nach der eigenen Ecke den hinteren Rückraum nicht zu besetzen, erinnere ich aber noch genau. Von dort konnte unbedrängt der Ball auf Balotelli geknallt werden, einfach mit Vollspann nach vorne. Der Rest ist bekannt.

Es gab noch weitere Pflichtspiele gegen Italien und die Bilanz ist so ernüchternd wie gegen kein anderes Land: Vier Niederlagen, vier Unentschieden, kein Sieg! Die Unentschieden waren allesamt Vorrunden-  bzw. Zwischenrundenspiele, wobei immerhin zweimal das Unentschieden das italienische Ausscheiden besiegelte: WM 1962 und EM 1996. Die Italiener hätten zum Weiterkommen jeweils Siege benötigt, sie siegten nicht. Gerade 1962, ein Spiel, von dem es wenig Bildmaterial gibt, zeigten die Deutschen eine überraschend gute Leistung, frustrierten die favorisierten Italiener, die sich gegen die deutschen Stürmer Brülls und Seeler sowie gegen Mittelfeldspieler Haller nur mit Foulspiel zur Wehr setzen konnten. Einmal rettete die Latte für den schon geschlagenen Buffon. Ja, richtig: Buffon. Der Cousin von Gianluigi Buffons Großvater stand damals im italienischen Tor. Die Hessische Allgemeine erzählt uns, was sonst noch los war in der Welt des 31.05.1962: Neben dem Fußball gab es eine Urteilsvollstreckung in Jerusalem…

 

1962

 

Die Niederlagen dann waren allesamt K.O.-Spiele respektive das WM-Finale 1982. Wenigstens drei Niederlagen waren hoch verdient, eine hingegen sehr unglücklich für Deutschland. Und diese unglückliche Niederlage war genau der Beginn der Negativserie und es war ein auch sonst in mehreren Hinsichten ein bemerkenswertes Spiel. Wie gesagt: das erste Pflichtspiel gegen Italien ging 1962 0:0 aus, wobei die Italiener noch gut bedient waren. Nichts deutete auf einen negativen Mythos hin, den man im Fußball gemeinhin Angstgegner nennt. Bis 1970! Bis zum Halbfinale der Fußball-WM in Mexico. Bis zum „Jahrhundertspiel“. Wir sind beim Thema angelangt.

 

das-jahrhundertspiel

 

Dieses Spiel ist mit einer Gedenktafel im Atztekenstadion verewigt. Und es ist ein Spiel, dessen Ausgang „unglücklicher“ (Radioreporter Kurt Brumme live) war, als die Niederlage 1966 gegen England. Brumme hatte recht.  Jaja, das Wembley-Tor; aber mal ernst: Das reifere England war damals einen Tick besser als das junge deutsche Team. Der englische Sieg geht fußballerisch in Ordnung – no doubt. Aber der italienische Sieg 1970 war zum großen Teil Glück, wobei sich dieses italienische Glück mit einer großen Torwartleistung Albertosis paarte. Außerdem mit: Gerd Müllers Ladehemmung in der regulären Spielzeit (mehrere Großchancen versiebt!), mit einer Schiedsrichterfehlentscheidung nachdem Uwe Seeler am Fünfmeterraum eindeutig umgerissen worden ist, mit Overaths Lattentreffer. Würde man die heute üblichen Statistiken bemühen, ich weiß nicht wie das Chancenverhältnis, das Ballbesitzverhältnis, die Schüsse on target usw. aussähen. Auf jeden Fall auf Seiten der Deutschen. Und dennoch verloren. Unfassar nachdem man Chancen für drei Spiele gehabt hat. Beckenbauer und Müller gaben noch später an, dass diese Niederlage nagte, nagt und nagen wird bis zuletzt. Die italienische Zeitung Il Tempo schrieb nach dem Spiel: „Ein heroischer Sieg gegen … Deutschland – die vielleicht beste Mannschaft des Turniers.“ Aber die Squadra Azzurra hatte gewonnen gegen diese „beste Mannschaft“. Und die „beste Mannschaft“ hatte verloren. Wenn selbst die „beste Mannschaft“ gegen Italien verliert, dann hat keine deutsche Nationalmannschaft gegen die Azzurri je eine Chance. Der Mythos Angstgegner war geboren. Jede deutsche Mannschaft hat seither den Auftrag, den 17.Juni 1970 zu Ende zu spielen. Und scheitert an diesem negativen Mythos noch jedes Mal. Den Italienern wirds recht sein.

Auch diesmal ist fußballerisch Deutschland eindeutig der Favorit, die auf dem Papier bessere Mannschaft. Aber wann wurde je ein Spiel auf dem Papier gewonnen – und dann auch noch gegen einen Mythos.

Wenn Deutschland am Samstag gewinnen will, dann muss es nicht nur Italien sondern auch das Jahrhundertspiel, die ewige Niederlage, besiegen.

 

 

 

Über Herwig Finkeldey

Meine Heimat sind die Ostseewellen wenn sie kommen und zerschellen. Heimat kommt, Heimat geht Heimat ist, was nicht besteht.
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27 Antworten zu Die ewige Niederlage

  1. Agnese schreibt:

    Von wegen Glück! Für Italien spielte ein „Golden Boy“ Namens Gianni Rivera, der einen Fehler gutmachen wollte und einen „lezione di calcio“ – „Fußballunterricht“ den Deutschen, der besten Mannschaft, erteilte.

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    • Herwig Finkeldey schreibt:

      Il Tempo selbst sprach ja von der „besten Mannschaft“. In keinem anderen Spiel benötigten die Italiener gegen Deutschland soviel Glück wie in diesem (und einmal auch die Hilfe des Schiris, als ein klarer Elfmeter nicht gegeben wurde, nagut, woraus die Deutschen gleich eine Verschwörung machten). Würde man diese dämlichen, modernen Statistiken bemühen, käme man wohl auf das Ergebnis wie beschrieben.
      Genau das empfinde ich als so interessant: Dieses Spiel machte den Mythos „Angstgegner“, den es vorher nicht gab.
      Alle anderen K-O.-Spiele gewann Italien dann kinderleicht – eben auch WEGEN des Mythos.
      Und die Deutschen reden diesen Mythos jetzt klein, womit sie ihn groß reden – anstatt zu schweigen. Ich weiß schon, wer am Samstag gewinnt…

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      • petersgradmesser schreibt:

        „….und einmal auch die Hilfe des Schiris, als ein klarer Elfmeter nicht gegeben wurde, nagut, woraus die Deutschen gleich eine Verschwörung machten…“

        Es waren übrigens mehrere nicht gegebene Elfmeter, aber auch nicht gegebene Tore und nicht gegebene Feldverweise …
        Beckenbauer spielte zudem ab der 65. Minute mit einer improvisierten Armbandage (ausgerenkte Schulter) – würde heutzutage keiner mehr machen.

        Übrigens wurden auch die Italiener nach ihren Halbfinalschlachten 1970 und 2012, in welchen sie sich gegen die Deutschen aufarbeiteten, nicht glücklich. Völlig ausgelaugt waren sie in den Finals gegen Brasilien (1:4) und Spanien (0:4) lediglich „Schlachtopfer“…. So ging es auch den Deutschen im 1982er Finale gegen Italien nach der Halbfinalschlacht gegen Frankreich!

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  2. Herwig Finkeldey schreibt:

    Und Rivera war in der Tat ein Großer – das große Vorbild Paul Breitners übrigens…

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  3. petersgradmesser schreibt:

    Du kennst ja meine etwas anderes Sichtweise 😉

    Vor dem EM-Viertelfinale gegen „Angstgegner“ Italien

    Ich formuliere hier deinen Schlusssatz „Und die Deutschen reden diesen Mythos jetzt klein, womit sie ihn groß reden – anstatt zu schweigen. ich weiß schon, wer am Samstag gewinnt…“ um:

    Aktuell sind es vor allem die Italiener, die diesen Mythos groß reden und sich krampfhaft daran klammern. Ich könnte auch sagen „anstatt zu schweigen“, finde aber, weil sie dieses Mal wirklich wirklich Angst vor den Deutschen haben, passender!
    Ich weiß auch, wer am Samstag gewinnt …. 😉

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    • Herwig Finkeldey schreibt:

      Ohweh, reden die Italiener tatsächlich diesen Mythos groß anstatt ihn in „lebendiger Unwillkürlichkeit“ zu leben wie bisher? Dann ist es ein Zeichen von Angst – und dann sehe ich in Tat schwarz für die Squadra Azzurra am Samstag. So dämlich dürften sie eigentlich nicht sein.

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      • petersgradmesser schreibt:

        Und wie!

        Gazzetta dello Sport: „Godemos! Italien überwältigend. Spanien zerpflückt. Jetzt ein weiteres Finale gegen Deutschland. Aus dem Zylinder von Conte ist ein Gorilla gekommen. Und jetzt Deutschland, der Weltmeister, der Angst vor uns hat. In den großen Turnieren haben sie nie gegen uns gewonnen.“

        Corriere dello Sport: „Tikitalia! Spanien zerstört, Rache für das Finale 2012. Zum Träumen: Deutschland, du machst uns keine Angst! Der Triumph über Spanien schenkt uns eines der intensivsten Duelle. Im Fußball sind wir seit einem halben Jahrhundert besser als die Deutschen. Auf dem Papier sind wir jetzt schlechter, aber Conte weiß, wie man ihre Sicherheiten verletzen kann. Wir sind nicht der Alptraum der Deutschen, wir sind ihr Trauma, ihre fußballerische Tragödie.“

        Angst pur, durchwachte Nächte voller Angstschweiß … am Samstagabend ist es für alle endlich vorbei ….

        Dann muss man wieder andere Mythen finden 😉

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  4. hf99 schreibt:

    welche nicht gegebenen Tore? Vielleicht eine Verwechslung mit Puskas‘ 3-3 (klar nicht Abseits) 1954.

    Ich glaube, am Sonnabend wird es fifty-fifty. Allerdings: Immer an Poldi 2006 denken. „Los, die haben Angst!“ worauf ein italienischer Betreuer, eher klein gewachsen, Poldi klargestellte „Wir haben keine Angst, mein Junge!“ (Wortmann hats immerhin nicht rausgeschniten) Hatten sie dann ja auch nicht. Völlig verdienter Sieg („goal de Grosso, goal de Grosso“). Danach hat der fröhlich-positiv-weltoffene neue deutsche Patriotismus („Die Welt zu Gast bei Freunden“) übrigens die eine oder andere Pizzeria aufgemischt aus Frust. 2 Jahre später siegte Deutschland – zum Glück für jeden Kebap-Stand – im EM-Halbfinale mit Ach und Krach gegen die Türkei. Und hier in Barmbek pflanzte sich ein völlig zugesoffener Fan vorm Döner-Imbiß auf und lallte brüllend „Ihr seid nur ein Döner-Lieferant!“ Offenbar ist ihm dort die Wahrheit über sich selbst unterlaufen.

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    • Herwig Finkeldey schreibt:

      Am Samstag wird entscheidend sein, wer ohne Mythos, ohne Beschwörungsformeln auskommt und statt dessen einfach auf den Platz geht und spielt. Da hat Peter wohl recht: Auch die Italiener beschwören ihn, den Mythos. Kein gutes Zeichen sondern ein Zeichen von Angst.

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    • petersgradmesser schreibt:

      @ hf99

      Oje, ein typischer Deutscher (solches Verhalten ist mir in anderen Ländern nicht bekannt), der aus irgendeinem Lebensfrust „Deutschlandhasser“ (geworden) ist …

      Jeder andere Landsmann hätte eher Wembley 1966 angeführt (klar, war für dich ein glasklares Tor 😉 ) … hier etwas Sachlicheres zu 1954 – 3:3 http://www.das-wunder-von-bern.de/hintergrund_3zu3.htm

      Du lebst offensichtlich in HH-Barmbek und bist Hoffenheim-Fan…. Oder steht die 99 für dein Alter, weil du dich selbst so gut an Bern 1954 erinnern kann? 😉
      Wir hier in München als Bayernfans sind auf alle Fälle cooler als jegliche Kombi, die bei dir erdenklich ist. 2008 haben u.a. auf der Leopoldstraße die Türken mit den Deutschen gefeiert. Schade, dass du so etwas nicht kennst….

      Auch schade für dich, dass du am Samstagabend schon vorab ein Verlierer bist: ich gehe davon aus, dass Deutschland gewinnt – und du dich, entsprechende Beweglichkeit vorausgesetzt, in deinen eigenen Allerwertesten beißen wirst / willst …. Und selbst wenn Italien gewinnen sollte, bist du auch ein Verlierer, weil du ein völlig gestörtes Verhältnis zu deiner eigenen Nationalität hast … wahrscheinlich nicht nur dazu …

      PS: Hoffenheim äh… hoffentlich willst du dich letztendlich nicht darauf herausreden, dass du gar kein Deutscher bist …. dazu bist du viel zu typisch deutsch 😉

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      • Herwig Finkeldey schreibt:

        Nicht mit Unterstellungen arbeiten, Peter. „Landsmann“ was soll das? Klingt ja wie Landsknecht. „…gestörtes Verhältnis zur eigenen Nationalität…“ – was ist denn ein nicht gestörtes Verhältnis? Dein ganzer Zungenschlag gefällt mir irgendwie nicht.
        Es geht um Fußball und um die Frage, wie aus Erinnerungen (lost in a mall?) Mythen werden. Wie Deine Behauptung, es habe nicht anerkannte Tore (Du schreibst Plural! Kannst Du die Szene mit Albertosi mal verlinken, die ist auf keiner Zusammenfassung zu sehen), nicht gegebene Elfmeter (ebenfalls Plural!), nicht gegebene rote Karten für Italien (wieder Plural! Welche Szenen meinst Du? Fernseh-Kommentator Huberty sprach von einem fairen Spiel – es war immerhin ein Halbfinale) am 17.06.1970 gegeben. Das stimmt einfach so nicht. Wie kommst Du darauf? Nochmals: Es geht um Fußball, um ein Spiel. Bei Dir scheint es um sehr viel mehr zu gehen. Und auch Deine überzogene Reaktion erklärt mir, wie es zu dem völlig irrealen, negativen Mythos mit Italien kommen konnte. Nachdem bis 1970 die Länderspielgeschichte völlig normal verlaufen war; wie geschrieben: Ein 0:0 im einzigen Pflichtspiel.
        Ich wiederhole mich nur: Der italienische Sieg war durchaus Glück, es hätte mindestens einen Elfmeter geben müssen, die klareren Chancen waren bei den Deutschen, einmal Latte durch Overath, einmal auf der Linie geklärt nach Held-Lupfer – nur: So ist eben Fußball! Hätten die Italiener verloren, sie hätten niemals so ein Ding daraus gemacht wie die Deutschen, die sich gleich betrogen sahen. Den Mythos des Betrugs haben die Deutschen gebastelt. Und verkrampften dann noch jedes Mal…

        Aber ich habe Versöhnliches bereit: Gemeinsam ist doch zumindest herausgearbeitet worden, dass am Samstag derjenige einen Vorteil hat, der den positiven ODER negativen Mythos aus dem Kopf bekommt und einfach nur aufs Feld geht, um Fußball zu spielen. Das haben bisher immer die Italiener hinbekommen. Wie Du hier ja in der „italienischen Presseschau“ gezeigt hast, ist das aber gerade ein wenig anders: Das Beschwören des ewigen Sieges ist genauso wenig hilfreich, wie die Verkrampfung wegen der angeblichen „ewigen Niederlage“. Folgt die Kaiserantwort als meine Prognose: Schaumermal.
        (Ach ja: Das Abseitstor Puskas ist wegen des Kamerawinkels nicht genau zu be- oder widerlegen. Allemal wurde Ungarn in dem Finale aufgrund von Konditionsproblemen immer schwächer. Ob sie eine Verlängerung überstanden hätten? Fraglich! Aber auch hier gilt: Kein Grund zu zoffen.)

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      • petersgradmesser schreibt:

        „Landsmann“ was soll das? Klingt ja wie Landsknecht. “

        => was soll denn diese wirklich dumme Unterstellung?
        Willst du mir eine „Deutschtümelei“ o.ä. vorwerfen?
        Schau Dir in einem deutschen Wörterbuch die Definition von „Landsmann“ an und dann wirst Du Deinen gewaltigen Irrtum erkennen …
        Noch besser: Gib mir einen besseren Ausdruck – denn eigentlich weißt Du ja ganz genau, was ich meine….

        Wenn Du Dich mit deutschen Sportübertragungen speziell aus den 70er Jahren auskennen würdest, wüsstest Du, dass damals alles „super super korrekt sachlich“ kommentiert worden ist … Die Zuschauer sind dabei eingeschlafen. Ganz ehrlich: Ernst Huberty zu zitieren (und ich zweifle sogar, dass Du das richtig gemacht hast), ist fast eine Witznummer 😉 !!

        Zudem behauptest Du selbst permanent Dinge, die Du nicht belegst / belegen kannst, kritisierst das aber dann bei mir – so etwas nenne ich „mit zweierlei Maß messen“!

        „Hätten die Italiener verloren, sie hätten niemals so ein Ding daraus gemacht wie die Deutschen, die sich gleich betrogen sahen. Den Mythos des Betrugs haben die Deutschen gebastelt.“

        Glaubst Du diesen Blödsinn wirklich selbst? Südeuropäer sind da wesentlich emotionaler als wir Deutsche, gerade im Fußball!! Unfassbar!
        Ich erinnere gerne an die italienischen und spanischen Verschwörungstheorien bei der WM 2002 … ja, sie sind damals beide auch wegen des SR gegen Südkorea ausgeschieden.

        An anderer Stelle schreibst Du von den „preußischen weißen Trikots“, in welchen die Deutschen gegen die Slowakei aufgelaufen sind … zeigt auch ein bisschen Deine doch etwas merkwürdige Gesinnung auf!
        Zudem scheinst Du – was den deutschen Fußball betrifft – doch etwas hinter dem Mond zu leben: Im deutschen Fußball „spricht man bayerisch“ – Preußen und Berlin (nicht nur die Hertha) ist da eher komplette Provinz … Schon vergessen? 😉

        Passend dazu:
        „Aber ich habe Versöhnliches bereit: Gemeinsam ist doch zumindest herausgearbeitet worden, dass am Samstag derjenige einen Vorteil hat, der den positiven ODER negativen Mythos aus dem Kopf bekommt und einfach nur aufs Feld geht, um Fußball zu spielen…“

        Wenn Du meinst 😉 Ein wirklicher Fußballexperte scheinst DU jedenfalls eher nicht zu sein….

        „Habe fertig“! Wie bayerische Italiener bzw. italienische Bayern zu sagen pflegten!

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  5. Herwig Finkeldey schreibt:

    Es gab keine nicht gegebenen Tore in diesem Spiel. Und auch keine drei nicht gegebenen Elfmeter. Es war einer und ein halber. Der „dritte“, bei dem Beckenbauer sich dann verletzte, war außerhalb und das hat Beckenbauer mittlerweile auch zugegeben: Er habe sich extra weit in den Strafraum gestürzt, um einen Elfmeter heraus zu holen. Dabei kam es zur Sprengung des Schultereckgelenkes.

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    • petersgradmesser schreibt:

      Doch, ein Tor wurde nach einem „angeblichen Foul an Albertosi“ nicht gegeben.

      Und das Foul an Beckenbauer war sowohl klar innerhalb als auch ein Foul. Zudem zitierst du Beckenbauer falsch. Er hat viel später lediglich einmal gesagt, dass er den Elfmeter wollte … Kein Indiz, dass es keiner war. Und der Franz hat im Laufe seines Lebens schon viel gesagt und geplappert …

      Die „nicht gegebenen Platzverweise“ für Italien greifst du nicht auf … ein Indiz dafür, dass du mir da zustimmst? 😉 Allerdings hätte es beim nachfolgenden Endspiel gegen Brasilien (auf beiden Seiten, v.a. aber auf italienischer) noch einmal mehr Feldverweise geben müssen….

      2 Fragen an dich:
      1) Hast du das Spiel im Aztekenstadion von 1970 jemals selbst gesehen? Oder berufst du dich auf Internetinformationen?
      2) Warum bist du als Deutscher so eindeutig für Italien? Zumindest die Italiener hier in München würden dich für so eine Einstellung schallend auslachen und kämen aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus …

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  6. Herwig Finkeldey schreibt:

    @peter
    Ich bitte Dich, hier nicht mehr zu kommentieren. Deine Aggressionen kannst Du im ehelichen Schlafzimmer (Hans-Hubert Vogts), äh in Deiner Fußballkneipe lassen. Dich hat hier niemand beleidigt und ich bin versöhnlich auf Dich eingegangen.

    Mir geht es hier nicht um fragliche Schiedsrichterentscheidungen vor 46 Jahren (auf die ich ja auch hinwies, lediglich die Quantität sehe ich anders) – Dein Problem damit kannst nur Du selbst lösen – sonderen darum, was das Fußballspiel in uns auslöst, wo die Querverbindungen zu Allgemeinerm ist. Und siehe da: Deine Kommentare richten sich einerseits selbst und andererseits zeigen sie einem zugleich diese Querverbindungen. Das Spiel ist Dir eine nationale Angelegenheit. Eine Fehlentscheidung gleicht Dir einer nationalen Kirchenschändung. Mir nicht. Es ist Spiel. Und bei dem wird geschummelt, getrickst, gespritzt. Von allen, auch von den Deutschen. Infantil nenne ich die, die das nur bei den Anderen so sehen. Und nicht bei sich selbst. Wenn das schon ausreicht, um „eindeutig für Italien“ zu sein, na dann bin ich eben für Italien…

    Ach ja, ein sachdienlicher Hinweis noch: Die deutschen, weiß-schwarzen Trikots sind die alten Preußenfarben. Das traditionelle grün-weiße Auswärtstrikot hat mit den DFB-Farben zu tun. Boateng trägt also Preußens Farben…

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  7. hf99 schreibt:

    Erschütternd. Es müssen nur einige Stichworte fallen, schon sabbert der Peter vorhersagbar wie Pawlows Hunde…

    Nur schnell fachliches: das „nicht gegebene Tor“ war eindeutig vor der Linie. ab ca Min 2:50.

    Aber Peter macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt.

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    • Herwig Finkeldey schreibt:

      Das Peterle macht sich ja gerade die Welt, wie sie ihm NICHT gefällt. Er WILL ja von finsteren Mächten betrogen sein. Deutschland ist ihm wieder einmmal von Feinden und anderen Schiedsrichtern umkreist.

      Dem Peterle ist das Leben ein einziges Wembley-Tor!

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      • hf99 schreibt:

        aber genau das gefällt ihm ja so sehr. Wir, die ehrliche deutsche Eiche, immerzu von sinistren Mächten bedroht, von welscher Falschheit abgezockt, und d e n n o c h haben „wir“ gewonnen, obwohl alle gegen uns waren…

        Dass 1966 bei drei deutschen Spielern sportjuristisch Doping nachweisbar war* (es gab damals schon eine Doping-Liste, aber noch keine Sperre bei Doping-vergehen), es passt nicht in Peterles Weltbild. (Nebenbei: Die deutsche Mannschaft dürfte 1966 nicht als einzige gedopt haben.)

        Das ist das eigentlich Fatale am Wembley-geplärre: dass Webers 2-2 wohlmöglich ein Handspiel voraus ging (Gordon Banks protestiert sofort: „Hand! Hand! Hand!“), dass Puskas‘ 3-3 1954 vermutlich nicht abseits war…all das will man nicht sehen. Man sieht immer nur das Ungemach, dass einem selbst wiederfährt.

        Fussball ist ja so herrlich, weil es herrlich unwichtig ist. Und sich in ihm dennoch einiges zeigt.

        Dem Peterle wünsche ich, dass Deutschland gewinnt. Dann kann er hier aufschlagen und „Hähähä“ machen. Nichts ist ihm lieber.

        Mir wünsche ich ein tolles Spiel.

        * http://www.spiegel.de/sport/fussball/fussball-doping-beim-deutschen-team-von-1966-belegt-a-914887.html
        vermutlich wurde auch 1954 gedopt, und zwar mit Amphetaminen (Pervitin)

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  8. hf99 schreibt:

    Hier Webers Tor zum 2-2 Wembley 1966 mit Zimmermanns R a d i o-Reportage (die bekanntere Fernsehreportage stammt bekanntlich von Rudi Michels); Man sieht etwa Min 0:34 Banks kurz, wie er „Hand! hand!“ anzeigt. Immerhin erwähnt Zimmermann, im Gegensatz zu Michels, dass diese Streitfrage aufkam.

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  9. hf99 schreibt:

    Peterle wird nie begreifen, dass gerade auch solche Dinge die Faszination des Fussballs ausmachen können. Es gibt rund um vermeintliche oder tatsächiche Schieri-Fehlentscheidungen viel Verschwörungs-Mythen, die sich dann meistens in Luft auflösen. Zwei beispiele aus der Bundesliga.

    Markus Merk hat 2001 am 34sten Spieltag (HSV-Bayern)in der Nachspielzeit einen Rückpaß Uifalusis auf Schober als unerlaubten Rückpaß gewertet; der HSV führte 1-0, Schalke wäre damit Meister gewesen. Uifalusi hat gegrätscht; dies als Rückpaß zu werten war in der Tat zumindest fragwürdig, vermutlich sogar falsch. Ergebnis ist bekannt: das 1-1 fällt, bayern ist Meister. DFB-Mafia! Immer zugunsten der Bayern! Böse! Und Merk am allerbösesten. Bedauerlicherweise unterschlägt dieses Gerede (die Enttäuschung der Schalke-Fans kann ich natürlich verstehen!), dass Jancker so etwa Minute 60 beim Stand von 0-0 ein völlig reguläres Tor erzielt hat, das Merk fälschlich abseits gab. Soviel mal zur bösen DFB-Mafia, die Schalke eine Meisterschaft klaute…

    Zweites Beispiel: Relegation Karlsruhe-HSV. Der HSV war Mode, HSV-Bashing angesagt. Dieser Drecksverein muss in Liga 2. Als es zum berühmten Freistoß kam (es war ein Freistoß, kein Elfer! bekanntlich werden ja 95 % aller Freistöße aus dieser Position versenkt, das wusste der Schieri genau!), war sich alle Welt einig: Schiebung! Standfotos belegen jedoch: Der Arm des Karsruhers war ausgefahren, die Hand ist am Ball, man konnte den Freistoß geben, im Grunde musste man ihn sogar geben. Keine Fehlentscheidung, nix da Schiebung.

    Beides will man nicht hören. Der Mythos vom DFB, der es per Schieri-Fernsteuerung immer den Großen/Größeren zuschiebt, schmeckt einfach zu und zu gut.

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  10. hf99 schreibt:

    Kurz vorm Elferschießen: Deutschland war besser…

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    • hf99 schreibt:

      Sieg natürlich verdient, aber nach 90 Minuten muss es vorbei sein. Welcher Teufel Boateng ritt, die Hände so hoch zu reissen, weiß er wohl selbst nicht.

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      • Herwig Finkeldey schreibt:

        Verdienter Sieg der besseren Mannschaft. Ich hatte nach Özils Tor nie den Eindruck, dass Italien noch kontern kann. Bis irgendwer zu Boateng „Hände hoch“, sagte.
        Schweinsteigers Tor in der ersten Hälfte war wohl Foul, obwohl nicht so klar, wie manche es sahen. Wäre Deutschland ausgeschieden, hätten die Peterles dieses Landes wieder ein „Argument“ mehr.
        Geht es nun gegen die nächsten blauen Trikots? Wieder ein Mythos, freilich ein umgekehrter. 1958 Im Spiel um Platz Drei siegten die Franzosen gegen eine B-Elf, danach hagelte es in K.O.-Spielen nur Niedelagen für les Bleux.
        Asterix und der Kupferkessel: Unmöglich ist nicht gallisch…

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